Waldemar Otto

(1929-2020)

 

Das Leben - eine Skulptur

 

Gedächtnisausstellung

 

Eröffnung: Sonnabend,  24. Mai 2025, 16 Uhr

durch Herrn Arie Hartog,

Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Sockeltorso XIV, (vor Raster, klein), 1985, Höhe 49 cm
Sockeltorso XIV, (vor Raster, klein), 1985, Höhe 49 cm

Waldemar Otto, der Schöpfer des nicht nur im Sommer von Touristen umlagerten großen Neptunbrunnens auf dem Bremer Domshof, gehörte zu den bekanntesten figürlich arbeitenden Bildhauern seiner Zeit. Er arbeitete in Werkkreisen und umspielte seine Themen stets in mehreren Varianten. In der Galerie Cohrs-Zirus sehen Sie Arbeiten aus allen Schaffensphasen. 

Waldemar Otto in seinem Atelier,2014.  Foto von Rüdiger Lubricht, Worpswede
Waldemar Otto in seinem Atelier,2014. Foto von Rüdiger Lubricht, Worpswede

Otto öffnete Sammlern und Interessenten bereitwillig sein Haus, auch an den im Sommer stattfindenden Tagen des „offenen Ateliers“ in Worpswede nahm er regelmäßig teil. Seine Ausführungen zu Problemen des Bronzegusses, der Patinierung und anderer Details waren beim Publikum sehr beliebt. Links auf dem Foto der „Sockeltorso“ von 1985, rechts der „Mann, aus der Enge heraustretend“ von 1971. 

Elbafigur VIII, 2005, Höhe 29,2 cm
Elbafigur VIII, 2005, Höhe 29,2 cm
Maecenas II, 2003, Höhe 63 cm
Maecenas II, 2003, Höhe 63 cm

Herr und Hund, 2007, Höhe 51 cm
Herr und Hund, 2007, Höhe 51 cm

Ob Waldemar Otto die Philosophie Arthur Schopenhauers geschätzt hat, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass er seine  „Lola“, einen Retriever, so sehr geliebt hat, wie dieser seinen Pudel. Auch aus einem konkreten Grund: Während der Genesung von einem schweren Schlaganfall, der ihn alle Kraft gekostet hatte, und von dem er sich nur durch tägliche Arbeit im Atelier zu erholen vermochte, wich die Hündin ihm nicht von der Seite, so als habe sie gespürt, dass der Bildhauer ihrer Zuwendung bedurfte. Schließlich fertigte er einige Doppelbildnisse an, alle aus Wachsplatten modelliert. 

Mensch und Mass VII, 1997, Höhe 30 cm (Wände), 20,7 cm (Figur)
Mensch und Mass VII, 1997, Höhe 30 cm (Wände), 20,7 cm (Figur)
Vor dem Spiegel I (Garderobe), 1998, Bronze, Höhe 29 cm
Vor dem Spiegel I (Garderobe), 1998, Bronze, Höhe 29 cm
Mann mit Flasche, 2006, Höhe 45 cm
Mann mit Flasche, 2006, Höhe 45 cm

Weiblicher Torso XVII, 1996, Höhe 48 cm
Weiblicher Torso XVII, 1996, Höhe 48 cm

Die Gruppe der „Weiblichen Torsi“ entstand in den Jahren zwischen 1995 und 1998 und zählt über zwanzig Arbeiten. Allesamt umfassen sie den Körperausschnitt zwischen abgeschnittener Schulter und Hüftansatz und sind ausschließlich aus Wachsplatten modelliert, deren Verwendung einer entschiedenen Konturierung der Figuren und dem Gelingen gespannter, aber fließender Oberflächen entgegenkam. 

Rostocker Triton, Zwischenversion, 2000, Höhe 54,5 cm
Rostocker Triton, Zwischenversion, 2000, Höhe 54,5 cm
Iphigenie VII, 2010, Bronze, Höhe 39,5 cm
Iphigenie VII, 2010, Bronze, Höhe 39,5 cm

Mensch und Maß XXV, 1999, Höhe 61,2 cm
Mensch und Maß XXV, 1999, Höhe 61,2 cm

Die Werkgruppe „Mensch und Maß“, entstanden zwischen 1996 und 2000, besteht aus 30 Arbeiten, die alle aus Wachsplatten gefertigt sind. Formal besteht ein deutlicher Bezug zu den „Portalfiguren“ und den „Torsi vor Raster“ aus den achtziger Jahren. Auch deutbar sind sie vermutlich auf ähnliche Art und Weise, immer ist das Ding (die Welt) als Rätsel dem Betrachter gegenübergestellt.